Familienmusik im Spannungsfeld

Über Jahrhunderte hinweg stellt das Musizieren eine Kulturform dar, welche dem Zweck der Freude, des Sozialen, aber auch des sich Ausdrückens und des Energietankens dient. Seit es Musik gibt, besteht auch das Bedürfnis, sich gemeinsam dieser Ausdrucksform zu bedienen und in kleinen Gruppen, Ensembles oder grösseren Formationen zu musizieren.

Wurde noch vor einigen Jahrzehnten verbreitet in Familien das Instrumentalspiel, vor allem aber der gemeinsame Gesang gepflegt, so beschränkt sich diese Form heute mehrheitlich auf ländliche Gegenden und ist auch dort nur noch vereinzelt anzutreffen.
 Zwar werden mit kleineren Kindern häufig entsprechende Lieder (vornehmlich am Abend vor dem zu Bett gehen) gesungen, beim Heranwachsen der Jugendlichen wird dieses Bedürfnis aber von der werbewirksamen Unterhaltungsindustrie verdrängt und werden neue Bedürfnisse/Abhängigkeiten geschaffen.

Das Lernen eines Instrumentes steht zunehmend in einem Spannungsfeld: Das Geduld und Selbstdisziplin fordernde Selbstproduzierende gegenüber dem immerwährend auf sich aufmerksam machende und jederzeit unterhaltende Konsumierende. 
Die schnelllebige Zeit lässt es kaum mehr zu, etwas über längere Zeit entstehen zu lassen und mit Misserfolgen oder Durststrecken umzugehen.

Viel einfacher ist es doch, sich in eine Welt von Fantasie und Scheinbarkeit zu flüchten, in welcher das eigene Tun (wenn es denn beim Konsumieren überhaupt ein Tun benötigt) keine unmittelbaren Konsequenzen hat. Im besten Fall wird egoistische Bedürfnisbefriedigung betrieben.

 

Spannende Familienmusik

Als diplomierte Musiker (Theres Linder Klavier, Markus Linder Horn) war es uns ein Anliegen, das Wesen dieser wunderbaren Kunst neben den Schülern auch unseren Kindern weiterzugeben. Mit viel Freude durften wir beobachten, wie unsere Kinder Peter und Barbara die Musik erlebten und mit ihr aufwuchsen und sich entwickelten.

Es ist eine Tatsache, dass das Familienleben im Umfeld der heutigen Gesellschaft stark belastet ist. Wir stellen in unserer Familie fest, dass die Musik ein gemeinsamer Treffpunkt war und in diesem Feld gemeinsam viel Freude erfahren werden konnte, was uns als Familie stark bindet.


Aus dem gemeinsamen Musizieren heraus entstand bald einmal der Wunsch nach Konzertauftritten. Waren es anfänglich kurze Auftritte bei Hochzeiten oder Geburtstagsfesten im Familienkreis so werden wir heute für Konzerte engagiert bzw. organisieren selber Konzerte oder gehen - wie im Herbst 2005 - im Ausland (Kolumbien) auf Tournee.

Um die schulische Ausbildung der Kinder nicht zu stark zu beeinträchtigen, musste bei Anfragen jeweils abgewogen werden, wie gross der Aufwand werden wird und entsprechend, ob ein Engagement angenommen wird oder nicht. Die Kinder hatten dabei ein wichtiges Mitspracherecht. Mittlerweile sind die Kinder Erwachsene geworden und stecken intensiv in Ausbildung und Beruf.

Aus diesem Grund ist Furioso Romantica im Moment zu dritt unterwegs (die Eltern Theres und Markus mit Tochter Barbara).